Das amüsante Lesbenbuch „Giraffe im Nadelöhr“ von Sandra Wöhe wurde nun endlich als Hörbuch auf den Markt gebracht. Nela Bartsch, die eine bekannte Schauspielerin ist, liest acht Stunden diesen erotischen Roman.
Im Mittelpunkt stehen Inge und Brigitte. Sie gefahren gemeinsam in ein Frauenferienzentrum und treffen auf viele weitere interessante lesbische Persönlichkeiten. Ihr Motiv ist, das sehr nötige Beziehungsgespräch zu führen, welches sie im Alltag vermeiden. Doch zu diesen langen Reden kommt es erst gar nicht. Sie trennen sich bereits gleich am Anfang, weil Brigitte sich auf die junge Ada einlässt. Sie möchte sich etwas austoben, Freiheiten genießen. Inge, die von Brigitte wegen ihrer langen Beine „Giräffchen“ genannt wird, flippt aus. Sie kann das alles nicht ertragen, hat Liebeskummer. Doch auch sie hat mit vielen Versuchungen sexueller Art zu tun, bis sich dann am Ende alles auflöst und die nötige Aussprache erfolgt.
Die im Konkursbuchverlag erschienene Printausgabe von „Giraffe im Nadelöhr“ war wochenlang in den Bestseller-Listen von Amazon. Die Geschichte spielt in diesem Frauenferienzentrum inmitten einer schönen Landschaft. Es ist eine turbulente Woche im Leben Inges, die aus ihrer Perspektive beschrieben wird. Weitere wichtige Personen neben Inge, Brigitte und Ada sind die attraktive Kursleiterin Gordana, die Freundin von Ada namens Pi. Außerdem die zwei Matronen Sophia und Anna, deren gemeinsame Tochter und ihrer Freundin, die plötzlich ebenfalls an diesem Ort eintrifft.
Zustände von Traurigkeit und Liebeskummer von Inge wechseln sich mit weisen Ratschlägen der beiden älteren Frauen ab. Dazwischen immer viele Erinnerungen an die vergangene Beziehung von Inge und Brigitte und… sehr viele sexuelle Fantasien und Beschreibungen. Und diese Sex-Abenteuer werden sehr handfest und unverblümt dargestellt, manchmal fast schon pornografisch, manchmal vielleicht sogar etwas plump. Doch wie soll man das Begehren adäquat beschreiben? Daran scheitern die meisten Schriftsteller. Wer es allerdings deftiger mag und nicht zur Verklemmung neigt, wird sicher seinen Spaß haben.
Nela Bartsch, die schon an etlichen Produktionen von SDR, WDR und HR mitgewirkt hat, liest mit erotischer Stimme. Manchmal vielleicht ein wenig zu wenig nuanciert, immer aber originell und unverwechselbar.
Zur Thematik der Geschichte lässt sich noch sagen, dass es vor allem um die Beschäftigung mit Monogamie und Treue geht.
Ist eine offene Beziehung erstrebenswert? Ist es vertretbar, Sex mit anderen Frauen als der eigenen zu haben? Worauf kommt es in einer Beziehung an? Sind Liebe und Sex voneinander zu trennen? Und: was macht eine Frau erotisch? Und was liebenswert? Sind die Verletzungen, die man aus der Vergangenheit in die Beziehung getragen hat, sehr hinderlich? Sind manche Menschen einfach nicht beziehungsfähig genug? Ist Sex und Spaß im Endeffekt doch der höhere Wert?
Die „Giraffe im Nadelöhr“ von Sandra Wöhe geschrieben, von Nela Bartsch gelesen, bietet 8 Stunden Hörgenuss an. Es ist im Konkursbuch Verlag Claudia Gehrke erschienen und im Fachhandel erhältlich. Interessierte können auf der Webseite der Autorin www.sandrawoehe.ch in das Hörbuch hineinhören.