Der letzte Prinz von Peter Hofmann

 

Jacko hat immer Hintergedanken, er ordnet seine Flirts und seine Ficks sofort in Schubladen: Der könnte etwas für länger sein, der nicht, der wäre vielleicht der Mann fürs Leben. Ich habe mich nie um die Zukunft geschert, nicht so, dass ich mir die nicht ausgemalt hätte mit einem. Deshalb ist vielleicht meine Hingabe größer, weil ich nichts zurückhalte später, weil meine Geilheit nichts erreichen, nichts erzwingen will.

 

Das ist ein Zitat aus dem Roman DER LETZTE PRINZ von Peter Hofmann, der nicht nur das Thema des Buches vorgibt, sondern auch ein kleines Fazit dessen. Rüdiger, der in diesem Zitat spricht, und Jacko sind beide Mitte Dreißig und geben vor, nicht auf der Suche zu sein. Doch es treibt beide um. Rüdi erlegt sich als Jäger seine Beute per Fahrrad. Er sieht sich als Herzensbrecher, der jeden kriegen kann. Jacko hingegen cruist nicht, weil er eher der Beziehungstyp ist. Beide jedoch meinen über den Dingen zu stehen. Bis dann Marvin in ihr Leben tritt. Der gibt den beiden die Hoffnung auf die große Liebe und auf ein Happy End zurück. Gleichzeitig stellt er aber auch ihrer beider Freundschaft auf eine sehr harte Probe…

Es ist mittlerweile der sechste Roman von Peter Hofmann. Während die ersten fünf beim Quer-Verlag erschienen sind, ist er mit diesem zum Bruno Gmünder Verlag gewechselt. Er schildert das Leben im queeren Kiez Schöneberg und legt dabei vor allem seinen Schwerpunkt in den Straßen und realen Kneipen des Viertels. Er stellt es als Mekka für alle Sexsuchenden und schönes Aussehen liebenden Männer dar.

Sex überall, wie oben schon angedeutet. Oberfläche überall. Niemals in die Tiefe gehen. Nicht jedermanns Fall. Aber zum Lesen ist das jederzeit erheiternd und anders als die letzten Werke des Autors gute Laune-machend.

Nein, es ist keine große Kunst, dieses Werk, aber sehr amüsant. Vor allem für die, die sich für die schwule Subkultur interessieren. Insbesondere wenn sie reale Einblicke in das Schöneberger Leben gewinnen möchten. Eine perfekte Lektüre für Menschen, die gerne in den öffentlichen Verkehrsmitteln lesen.

Aber: lest selbst, und schaut, ob es euch gefällt. Das Buch ist im Bruno Gmünder Verlag erschienen, umfasst broschierte 176 Seiten, kostet 14,95 Euro und ist im Fachhandel erhältlich.

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